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Das erste Brückenfest in Linde Bruch gefeiert - Aufbruch und Visionen wie vor hundert Jahren

Aus allen Richtungen strebten Menschengruppen am Freitag, 16. September 2011, zu Fuß der Sülztalbrücke bei Linde-Bruch entgegen, wohlwissend, dass es am alten Bahnhof Linde nur wenige Parkplätze gibt. Sogar einige, die auf den Rollator angewiesen sind, folgten der Einladung zum ersten Brückenfest. Mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins "Sülztalbahn – Bahnstrecke und Landschaft erleben e. V." folgte die Gemeinde Lindlar dem Bedürfnis der Öffentlichkeit, einen Einblick in den Baufortschritt des Rad- und Gehweges Lindlar-Linde-Hommerich zu gewähren.

 

Premiere auf dem ersten ausgebauten Fahrbahn-Abschnitt

 

Punktgenau zwei Tage vor dem Fest rundete das erste Asphaltband über die sanierte Sülztalbrücke Linde Bruch die Voraussetzungen zur Information und Feier ab.  Von Neugier und Erwartung getrieben füllte sich das Gelände vor und auf dem Viadukt unerwartet schnell. Vom Grillrost verbreiteten sich verführerische Düfte und für das flüssige Nass zum Anstoßen und geselligen Beisammensein war ausreichend vorgesorgt.

 

Mildes Wetter - ein Geschenk des Himmels

 

Staunen und Freude spiegelten sich in den Gesichter der Besucher wider. Wer hätte gedacht, dass sich der langgehegte Wunsch einmal erfüllen würde, die stillgelegte Bahnstrecke als Rad- und Gehweg zu nutzen. Der achtzigjährige Herbert Burczyk: "Daran hätte ich nie geglaubt - jetzt halte ich auch den Ausbau nach Köln für möglich". In der durch Stehtische aufgelockerten Festmeile entwickelte sich eine unterhaltsame Geselligkeit, beleuchtet mit Unterstützung des DRK-Lindlar. Mit dankbarem Blick auf das ausgesprochen milde und trockene  Wetter stellte der Lindlarer Pfarrherr Dechant Stephan Pörtner das Wohlwollen der "himmlischen Obrigkeit" fest.

 

Richtfeststimmung mit "Decke Backenmusik" und "Dudelsackpfeifern" 

 

Wo in Linde was zu feiern ist, darf der Musikverein Linde nicht fehlen. Zum zünftigen Richtfest der Brücke erschallte "Golden Bridge" aus dicken Backen. Still und aufmerksam folgten die Gäste, darunter auffallend viele Kinder, der Ansprache des Bürgermeisters Dr. Hermann-Josef Tebroke. Im geschichtlichen Abriss dankte er allen Beteiligten, dem Land NRW, den Planern, Ingenieuren, Baufirmen und der Förderungsgruppe Bergische Grauwacke, bis zu den Helfern des Brückenfestes. Eine besondere Würdigung galt dem Verstorbenen Hermann Haeck, der die Vision des Rad-Gehweges bereits vor 50 Jahren hatte.
Nicht minder aufschlussreich berichtete Robert Wagner als geschichtlich engagiertes Fördermitglied von der Historie der Sülztalbahn. Ein Vorgeschmack auf die hundertjährige Eröffnungsfeier der Bahnanbindung Lindlars, die im Jahre 1912 erfolgte. Bald rollen wieder die Räder und das in zeitgemäßer wie auch futuristischer Natur. Das bewies die E-Bike-Kavalkade, die auf Initiative  von LindlarKultur heran radelte und Testfahrten für den neuesten Schrei der Technik anbot.

 

Vorgeschmack auf künftige Illumination des Baudenkmals

 

Erhebender Höhepunkt des Brückenfestes war die Brücken-Illumination, die mit hereinbrechender Dunkelheit zunächst nur provisorisch erstrahlte. Demnächst wird die BELKAW als bergisches Unternehmen mit der Übernahme der Beleuchtung des Viaduktes ihre Verbundenheit mit den Menschen und der Tradition vor Ort unterstreichen. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die mächtigen Bögen unter dem Licht von sechs energiesparenden Strahlern in effektvollem Lichterglanz erstrahlen und die architektonischen Merkmale des Bauwerkes betonen. Überraschend fand sich zum Finale eine Dudelsackgruppe ein, die sich "Sound of Scotland" nennt und internationales Flair verbreitete. Vor hundert Jahren fand Lindlar Anschluss an das europäische Schienennetz. Heute lockt verheißungsvoll das europäische Radwege-Netz.